Hiespielchen

Zum Tode von Alex Randolph am 27. April 2004

Hallo Hiespielchen,

mit Alex verliert die Spieleszene mal wieder einen der ganz Großen.

Seinem Klassiker "Twixt" hat Klaus Hußmanns ja auf unserer Homepage einen eigenen Bereich gewidmet.

Gern erinnere ich mich an seine Besuche in Essen an unserem Stand.

In Roßdorf hatte ich bei der Vorstellung des Kosmos-Spiel Halunken und Spelunken das Vergnügen mit ihm über eine Stunde über sein Schaffen zu sprechen. Es war einfach toll, wenn er über seine Ideen und das Entwickeln der Spiele sprach.

Gerade seinen Spielefiguren hat er immer wieder versucht ein anderes Gesicht zu geben. Schade, dass ich es nie geschafft habe, ihn in Venedig zu besuchen. Ein Jahr in Wiesen war ich schon so weit und wollte mitfahren nach Venedig, weiss aber nicht mehr, was mich damals davon wieder abgebracht hat.

Eines seiner letzten Werke waren die hübschen Schweinchen bei Drei Magier Spielen. - Rüsselbande - . Mit Herrn Rüttinger hatte ich mich noch auf der letzten Messe über Alex unterhalten. Er hat ja auch die Broschüre zur damaligen Ausstellung der Randolph- Spiele mitgestaltet.

Wir trauern um einen Großen unseres Hobbies

Friedel


Sowohl TwixT als auch ich sind 1962 erstmals erschienen. Sollte es nur ein Zufall sein, dass gerade dieses Spiel mich in seinen Bann schlug? Alex' TwixT-Kolumne in der Spielbox der 80er Jahre führte zu ersten persönlichen (noch rein postalischen) Kontakten mit ihm und einer über's Land verstreuten Spielerunde, in der wir (aus Sicht von Hiespielchen sind das Klaus und ich) über viele Jahre per Post TwixT-Turniere spielten, ab 1987 trafen wir uns in Essen auf der SPIEL und spielten auch dort stets ein kleines Turnier. Für mich begründeten diese Kontakte 1989 den beruflichen Einstieg und den Ortswechsel von Berlin nach Dorsten.

Seitdem haben wir Alex öfters getroffen. Einen Menschen wie ihn mit Worten zu beschreiben fällt nicht leicht. Er war geistreich, humorvoll und in jedem Gespräch, jeder Diskussion aktiver aber nie dominanter Teilnehmer und stets herzlich. Dies sind keine posthum übertriebenen Komplimente, nein, so - und nur so - habe ich ihn immer gesehen. Seine weltoffene herzliche Lebensart war der eines Peter Ustinov ebenbürtig, wenn nicht gar - wie ich es empfand, wenn ich den Vergleich schon bemühe - im Sich-Enthalten von Stilmitteln wie Ironie oder gar Zynismus weit überlegen. Er war ein Mit-Mensch im schönsten Sinn des Wortes.

Über die Jahre wuchs durch unsere Begegnungen die gegenseitige Wertschätzung und trotz der Entfernung und der doch seltenen Kontakte so etwas wie Freundschaft. Alex hat wie kein anderer aus der Spieleszene mit seinen Spielen und Ideen mein Leben stark beeinflusst. Es war stets eine Freude, ihm persönlich zu begegnen und seinen Geist und Witz genießen zu dürfen. Er wird mir fehlen.

Hartmut