Die Eröffnung endet mit einem direkten Angriff an einer Stellung. Ort und Zeitpunkt für einen solchen Angriff müssen gut durchdacht sein. Beginnt man zu früh oder am falschen Ort, kann der Gegner möglicherweise einen entscheidenden Vorteil für sich herausholen. Wenn die eigene Stellung gut ausgebaut wird, kann man auch getrost den Angriff des Gegners abwarten und dann versuchen, seine Schwäche an einem anderen Ort ausnützen.
Oft bieten sich mehrere gute Züge auf dem Brett an. Dann ist es wichtig, das Potential jedes Zuges hinsichtlich Angriff und Verteidigung zu berücksichtigen. Ein grosser Fehler wäre, immer nur die eigene Stellung auszubauen (Angriff) bzw. den Gegner am Verlängern seiner Ketten zu hindern (Verteidigung). Optimal ist der Zug, der gleichzeitig beide Möglichkeiten in sich vereint.
Stets sollte man versuchen, eigene und gegnerische Linien zu sehen. Aus dem Verlauf dieser Linien und ihren Kreuzungspunkten gewinnt man Informationen darüber, in welcher Gegend der nächste Zug am wirkungsvollsten eingesetzt werden kann. In einem zweiten Schritt muss diese Gegend einer genaueren Betrachtung unterzogen werden, um den Zug endgültig festzulegen.
Häufig ergeben sich Schwachstellen an der eigenen oder der gegnerischen Stellung. Diese treten z.B. dort auf, wo man ein Gebiet nur noch auf einer einzigen Linie durchqueren kann. Kennt man einmal diese Schwachstellen, kann man gezielt versuchen, den Gegner dort anzugreifen, bzw. die eigene Stellung zu stärken.
Vielfach ist es von Vorteil, parallel zu einer Schwachstelle eine weitere Verbindungsmöglichkeit aufzubauen. So erreicht man grossräumige Mehrfachdrohungen nach dem Muster "wenn du mir hier den Weg abschneidest, ziehe ich dort durch" und umgekehrt. Es ist besser, eine Stellung lokal bereitwillig aufzugeben um anderswo die Initiative zu ergreifen.
Ein letzter Hinweis: Es kommt vor, dass man keinen guten eigenen Zug findet. Manchmal sieht man in solchen Fällen aber einen starken gegnerischen Zug. In diesem Fall kann man seine eigene Figur auf den Punkt setzen, den der Gegner als nächstes zu besetzen droht. Auf diese Weise behindert man den Gegner und kann oft auch für sich selbst einen Vorteil herausspielen.